Leseprobe - GA Skifahren
Auszug aus dem Kapitel: „Die Angst kommt vor dem Fall“
Umspringen, Schneepflug oder Schleuderbremse?
Neben dem kontrollierten Stürzen ist das Bremsen eine Möglichkeit, zum Stehen zu kommen. Man kann das so machen, daß man aus voller Fahrt in die Luft springt und sich dabei dreht. Beim Aufsetzen schön tief in die Knie gehen und die Kanten in den Schnee hauen. Das nennt man Umspringen und ist eine historische Art des Anhaltens, wie in Schwarz-Weiß-Filmen zu sehen. Dort tragen Menschen Strickpullover und Knickerbocker, wenn sie sich aus dem Schnee in die Luft katapultieren, dem man anmerkt, dass er noch nie von Pistenfahrzeugen zusammengestaucht wurde. Wer noch länger Freude an Kreuzband und Genick haben möchte, sollte mit dem Schneepflug beginnen. Beim Langlaufen ist er die wesentliche Bremsmethode (echte Cracks können auch mit Langlaufski durch einen Haltebogen zum Stehen kommen). Abfahrern vermittelt der Schneepflug ein erstes Gefühl dafür, wie man durch Verlagern des Körpergewichts die Ski dazu bringt, zu gehorchen.
Der Schneepflug ist ein gleichschenkliges Dreieck, zusammengesetzt aus den beiden Ski und der gedachten Linie zwischen den gespreizten Beinen. Zehen und Knie wenden sich einander liebevoll zu, so, als wollte man x-beinig losmarschieren. In dieser unbequemen Haltung passiert, befindet man sich im Flachen, zunächst nichts. Senkt sich jedoch der Boden, fangen die Ski zu gleiten an und zwar, wenn es dumm kommt, übereinander. Die noch ungeschickt gesteuerten Spitzen überkreuzen sich auf ebenjene Weise, vor der schon der katholische Priester warnte, und schon liegt man wieder im selben Schnee.....